Bestsellerautor Tilman Röhrig liest in Coburg

Anlässlich des Reformationsjubiläums und zum Auftakt des Lutherjahres mit der Bayerischen Landesaustellung in Coburg hat die Buchhandlung RIEMANN den mehrfach ausgezeichneten Bestsellerautor Tilman Röhrig zu einer Lesung eingeladen.

Am 29. März liest Tilman Röhrig aus seinem großen Luther-Roman „Die Flügel der Freiheit“, für den er ein Jahr recherchiert und an dem er insgesamt zweieinhalb Jahre gearbeitet hat. Dabei rückt er den Mensch Martin Luther mit allen Stärken und Schwächen in den Mittelpunkt seiner Geschichte.

Der Aufwand hat sich gelohnt, entstanden ist ein fesselnder und informativer Roman über das Leben der Menschen in den Wirren der Reformationszeit und das Wirken Luthers, der den Neubeginn der Kirche um jeden Preis wollte.

Der Roman beginnt mit Luthers Aufenthalt auf der Wartburg, wo der geächtete und gebannte Martin Luther sein unfreiwilliges Exil zur Übersetzung des Neuen Testaments in Deutsche nutzt. Kaiser und Papst stehen dem abtrünnigen Mönch mit ihrer Macht entgegen und in Wittenberg gefährden radikale Kräfte seine Reformation. Luther weiß: Er muss zurück…

Karten für die Autorenlesung mit Tilman Röhrig gibt es bei der Buchhandlung RIEMANN am Markt im Vorverkauf für 10 Euro und an der Abendkasse für 14 Euro.

 

Tilman Röhrig:

Tilman Röhrig, geboren 1945, lebt in der Nähe von Köln. Der ausgebildete Schauspieler ist seit über vier Jahrzehnten als freier Schriftsteller tätig. Die größten Erfolge brachten ihm seine historischen Romane, die allesamt Bestseller und vielfach übersetzt wurden. Für sein literarisches Werk erhielt der Autor, dessen lebendige Lesungen begeistern, zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Großen Rheinischen Kulturpreis.

 

Fragen an Tilman Röhrig über Luther und die „Flügel der Freiheit“

 

Frage: Martin Luther – was hat sie an der Figur gereizt?

Röhrig: Ich schreibe meine Romane über Eckpunkte und Scheidewege der europäisch-deutschen Geschichte. Warum sind wir als Deutsche und Europäer so geraten, wie wir uns jetzt darstellen? Dazu gehört natürlich auch der Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit. Und Luther – halb noch mittelalterlich verwurzelt, halb schon angeregt vom Feuer einer neuen Ordnung. Von ihm lernen, sich vor allem aber auch an ihm reiben, das war schon immer ein brennender Wunsch von mir.

 

Frage: Wie haben Sie für diesen Roman recherchiert?

Röhrig: Mit viel Mühe und Fleiß… Auf den Punkt gebracht: Lesen, lesen und lesen, danach in den Fußnoten nach Quellenangaben suchen, dann die Quellen erforschen bis hin zu den Urquellen, also Handschriften oder den ersten Drucklegungen. Diese finde ich dann in Museen, Archiven und Bibliotheken. Fachleute befragen. Das dauert oft mehr als ein Jahr.

 

Frage: Sind Sie an die Schauplätze des Romans gereist?

Röhrig: Natürlich reise ich zu den Schauplätzen. Ich muss Landschaften, Orte und Gebäude des Geschehens möglichst genau erleben. Wie oft prüfe ich zum Beispiel Wege von Haus zu Haus oder Straßen von Stadttor zu Stadttor auf ihre Länge, um Handlung oder Gespräche dem anzupassen.

 

Frage: Katharina von Bora, Ottilie von Gersen – wie wichtig sind die Frauenfiguren in „Die Flügel der Freiheit“?

Röhrig: Als Katharina nach ihrer Flucht aus dem Kloster zum ersten Mal Martin Luther begegnete, sagte sie: „Schade. Er ist auch nur ein Mensch.“

Auch Ottilie floh aus dem Kloster. Sie kam zu Thomas Müntzer, und fragt sich nach der ersten für sie so peinlichen Begegnung mit ihm: „Ob alle Männer so sind?“

Diese beiden Frauen und nicht zu vergessen auch die dritte, Dorothea, sie sind das Salz des Romans. In ihnen wächst Widerstand gegen Althergebrachtes, sie wagen es, Regeln zu brechen. Männer machen Geschichte, aber sie, die Frauen müssen oft diese Geschichte tragen und ertragen.

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